Ausstellung

Im Dezem­ber 2014 hat­te ich mei­ne ers­te Foto­aus­stel­lung in den his­to­ri­schen Räu­men des Bür­ger­hau­ses in Schwind­egg. Ich habe lan­ge über­legt, ob ich die­se Aus­stel­lung über­haupt machen soll. Da tauch­ten Fra­gen auf wie:

  • sind mei­ne Bil­der über­haupt inter­es­sant und gut genug?
  • kom­men an einem Advents­wo­chen­en­de, wo über­all Christ­kindl­märk­te statt­fin­den, über­haupt ein paar Leu­te zur Ausstellung?
  • lohnt sich die Inves­ti­ti­on (Druck der Bil­der, Rah­men, Mie­te, etc.), die man in so eine Aus­stel­lung ste­cken muss?
  • wel­ches The­ma gebe ich der Ausstellung?
  • will/muss ich alle Bil­der beschriften?
  • in wel­cher Rei­hen­fol­ge hän­ge ich sie auf?
  • und, und, und…

Ich möch­te natür­lich nicht alle Fra­gen unbe­ant­wor­tet las­sen. Letzt­end­lich wur­de die Aus­stel­lung mit 90 Besu­chern (fast aus­schließ­lich am Sams­tag und Sonn­tag), inter­es­san­ten Dis­kus­sio­nen und viel Aner­ken­nung für mich ein Erfolg. Auch die von mir erstell­ten Kalen­der fan­den ent­spre­chen­den Absatz. Und durch die Aus­stel­lung und ent­spre­chen­de Mund­pro­pa­gan­da habe ich auch noch einen Auf­trag bekom­men. Die­ses war aber nur mög­lich durch eine inten­si­ve Vor­be­rei­tung und auch ent­spre­chen­de Zeit, die in das “Pro­jekt Aus­stel­lung” gesteckt wer­den muss­te. Da geht es auch schon los: ich hat­te mir ca. 3 Mona­te vor­her einen rich­ti­gen Pro­jekt­plan erstellt (mit Mei­len­stei­nen, Bud­get, Time­line, etc.). Die­ses kann ich auch jedem emp­feh­len, der sel­ber eine Aus­stel­lung plant.

Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten wollte/musste ich so gering wie mög­lich hal­ten: nach­dem die Aus­stel­lungs­räu­me geklärt waren (an die­ser Stel­le noch ein­mal Dank an die Gemein­de Schwind­egg) und auch die Anzahl, Aus­wahl sowie Grö­ße der Bil­der fest­stand, ging es erst mal zum Ikea… Hier habe ich mir die “Rib­ba-Rah­men” (für 8€) besorgt, die für mei­ne 32 Bil­der in der Grö­ße 30 x 45 cm geeig­net waren. Gleich­zei­tig hat­te ich aber auch das Pro­blem, dass die vor­han­de­nen Pas­se­par­touts in 30 x 40 cm waren… Hier war ich — woll­te ich nicht noch zusätz­li­che Pas­se­par­touts kau­fen — gezwun­gen, ein Teil der Bil­der zu ver­de­cken. Das war gar nicht so ein­fach, den für mei­nen “foto­gra­fi­schen Anspruch” rich­ti­gen Aus­schnitt zu fin­den. Am Ende muss­te ich für 6 Bil­der doch noch neue Pas­se­par­touts besorgen.

Die Bil­der habe ich rela­tiv güns­tig in einer Akti­on bekom­men. Ehr­lich gesagt war ich hier auch nicht bereit, meh­re­re hun­dert Euro nur in die Bil­der zu inves­tie­ren… Mei­nes Erach­tens haben die­se Pos­ter­dru­cke auch durch­aus gereicht. Die Fra­ge war jetzt noch: Beschrif­ten oder nicht. Ich habe mich dage­gen ent­schie­den, da ich mit mei­nen Besu­chern ins Gespräch kom­men woll­te. Rück­bli­ckend war die­ses jedoch ein Feh­ler. Man kann gar nicht mit allen Besu­chern kom­mu­ni­zie­ren, ins­be­son­de­re wenn mal ein gan­zer Schwung auf ein­mal kommt. Auf der ande­ren Sei­te wol­len die Besu­cher aber zumin­dest wis­sen wo und ggf. wann ein Bild ent­stan­den ist. Das nächs­te mal also mit Beschrif­tung. Es muss ja nicht immer ein “künst­le­risch wert­vol­ler Titel” sein…

Ein gro­ßes Pro­blem lag jedoch in der Aus­leuch­tung. Man soll­te die Bil­der ver­nünf­tig sehen kön­nen aber ich woll­te nicht durch zu viel und zu grel­les Licht die Stim­mung kaputt machen, da die his­to­ri­schen Aus­stel­lungs­räu­me allei­ne schon sehr reiz­voll sind. Letzt­end­lich habe ich mich neben der vor­han­de­nen Beleuch­tung nur für ein paar Decken­strah­ler ent­schie­den, die ein wenig zusätz­li­ches Licht boten. Und ich habe alle Glä­ser aus den Rah­men ent­fernt, damit sich die Spie­ge­lun­gen in Gren­zen halten.

Habt ihr ähn­li­che Erfah­run­gen gemacht oder plant ihr gera­de eine Aus­stel­lung? Anre­gun­gen, Fra­gen oder Kri­tik ger­ne in den Kom­men­ta­ren am Ende der Seite.

Nach­fol­gend ein paar Bil­der von den Aus­stel­lungs­räu­men sowie der Text, der im Gemein­de­blatt, loka­len Zei­tun­gen und im Inter­net ver­öf­fent­licht wurde.

Die Welt mit anderen Augen sehen”

So lau­tet das Mot­to der ers­ten Aus­stel­lung des Schwind­eg­ger Hob­by­fo­to­gra­fen André Hau­schild‚ der bereits als Jugend­li­cher sei­ne Lie­be zur Foto­gra­fie ent­deck­te. Aber erst mit dem Zeit­al­ter der digi­ta­len Foto­gra­fie lern­te er sei­ne Umwelt aus einem ande­ren‚ den meis­ten Men­schen unbe­kann­ten Blick­win­kel‚ zu betrachten.

In sei­nen Foto­gra­fien rücken häu­fig die all­täg­li­chen Din­ge des Lebens in den Mit­tel­punkt. So wird aus einem Kro­kus ein Kunst­werk und Was­ser­trop­fen auf einem Gras­halm füh­ren dem Betrach­ter vor Augen‚ dass Schön­heit nicht nur in den gro­ßen‚ son­dern vor allem auch in den klei­nen Din­gen ver­bor­gen ist. In den Din­gen, deren Wahr­neh­mung den Meis­ten von uns ver­bor­gen bleibt.

Per­spek­ti­ven­wech­sel erle­ben”‚ das ist es‚ was André Hau­schild dem Betrach­ter sei­ner Bil­der näher brin­gen möch­te. Also die Fähig­keit‚ die schein­bar ver­trau­te Umwelt mit ande­ren Augen zu sehen – ein Plä­doy­er für die Acht­sam­keit gegen­über dem Alltäglichen.

Ein Teil der Auf­nah­men mit Bil­dern aus Schwind­egg und Umge­bung fin­det sich auch in einem Foto­ka­lender für 2015 wie­der‚ der vor Ort ange­bo­ten wird. Die Aus­stel­lung im Bür­ger­haus Schwind­egg ist vom 12.–14.12.2014 täg­lich von 11:00–17:30 Uhr geöffnet.